Diese Frage sorgt regelmäßig für hitzige Diskussionen unter Eltern. Die Fronten sind verhärtet, denn es scheint bei dieser Frage nur schwarz oder weiß zu geben. Eine Mutter erzählte, dass sie mit ihrer Tochter sogar die Arztpraxis wechseln musste, weil sie diese bei der U-5 Untersuchung immer noch nicht impfen gelassen hatte. Es gibt viele Kinderärzte, die dieses Impfverhalten überhaupt nicht tolerieren und keinen Hehl aus ihrer unabdingbaren Befürwortung in Sachen Impfen machen. Geimpft wird in diesen Praxen ganz streng nach der sogenannten STIKO. Es handelt sich dabei um die Vorgaben nach der Ständigen Impfkommission. Ist jemand nicht mit dieser Vorgehensweise einverstanden, so wird ihm meist nahe gelegt, die Kinderarztpraxis zu wechseln.
Selbstbestimmung? Eher Fehlanzeige!
Wer selbst entscheiden möchte, wann und ob sein Kind geimpft werden soll, muss meist lange nach einem Kinderarzt suchen. Welche Mutter und welcher Vater möchte nicht das Recht haben, über gesundheitliche Maßnahmen bezüglich seines Kindes eigenmächtig entscheiden zu können? Die Gründe, warum sich Eltern gegen das Impfen oder einen späteren Zeitpunkt zum Impfen entscheiden, sind vielfältig und sollten respektiert werden.
Die meisten Eltern lassen ihre Kinder impfen
Für manche Eltern ist klar, dass die Kinder geimpft werden, nur möchten sie über den Beginn des Impfmarathons selbst entscheiden. Impfen zieht einen sozialen Aspekt nach sich, denn wenn niemand mehr seine Kinder impfen lassen würde, hätte das weitreichende Folgen. Gefährliche und bis dato nahezu ausgerottete Krankheiten würden wieder aufkeimen und eine hohe Gefahr nach sich ziehen. Dennoch bleibt die Frage verständlich: „Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Impfen zu starten?“ Viele fragen sich, ob man einem winzigen Kind, das erst wenige Wochen auf dieser Welt ist, wirklich einer Impfung aussetzen soll und wie wirksam eine Impfung in diesem Alter tatsächlich ist.
Manche Eltern handeln nach den Empfehlungen des Kinderarztes
Viele Eltern lassen ihre Kinder völlig STIKO-konform von Anfang an durchimpfen. Sie machen sich in der Regel nicht sehr viele Sorgen um mögliche Nebenwirkungen oder gar Spätfolgen. Das Immunsystem eines Neugeborenen ist nicht besonders trainiert. Nicht jedes Baby verträgt eine Impfung gleichermaßen gut.
Manche Kinder wirken relativ stabil und kräftig, während andere sehr zart und zerbrechlich ausschauen. Diese Aspekte werden jedoch nicht berücksichtigt, wenn es um das Einhalten des Impfplanes geht. Das Immunsystem ist noch unreif und das Kind ist bisher mit wenig Umweltreizen in Verbindung gekommen. Das Immunsystem muss trainiert werden und wird erst nach und nach reifen. Die Zweifel, ein so kleines Würmchen mit Impfungen zu taktieren, sind also durchaus nachvollziehbar und legitim.